Pflegearbeiten auf den Borstgrasrasen im Ermesbachtal

Pflegearbeiten auf den Borstgrasrasen im Ermesbachtal

Betreuungsgebiete

Die Biologische Station in der StädteRegion Aachen betreut (siehe Aufgaben: Fachliche und praktische Gebietsbetreuung) derzeit um die 20 Gebiete im Aachener Land. Hierbei handelt es sich meist um ausgewiesene, sichergestellte oder geplante Naturschutz- sowie Landschaftsschutzgebiete.
Viele dieser Gebiete werden langfristig von der Station begleitet (Betreuungsgebiete). Zum Teil arbeitet die Biologische Station aber auch nur für einen gewissen Projektzeitraum in den Gebieten (Projektgebiete).

Hasselbach mit Nebenbächen (Solchbachtal)

entfichtete fläche

entfichtete Fläche

grabenverschluss

Grabenverschluss

 entfichtete fläche - 1 jahr später

entfichtete Fläche - 1 Jahr später

biberdamm

Biberdamm

Das ca. 235 ha große Naturschutzgebiet liegt im Zweifaller Wald (Stolberg, Roetgen, Simmerath) und umfasst das Hasselbachtal mit den Nebentälern Solchbach- und Krebsbachtal sowie die Naturwaldzelle „Kreitzberg“. Das Waldgebiet ist von Stolberg-Zweifall über die Jägerhausstraße zwischen Zweifall und Raffelsbrand zu erreichen. Parken kann man am Forsthaus Zweifall, gegenüber vom Sägewerk Harpers.

In den naturnahen Bachtälern finden sich Erlen- und Birkenbruchwälder, feuchte bis nasse Wiesen und Weiden, niedermoorartige Bereiche sowie Fichtenforste. Zum Teil sind die Bachtäler auch Bestandteil des FFH-Gebietes "DE-5303-303 Buchenwälder bei Zweifall". Insbesondere nach Süden schließen sich umfangreiche z.T. sehr alte Buchen- und Eichen-Buchwälder sowie Nadelholzforste an.

euchte bis nasse Bereiche innerhalb der Bachauen sind teils mit der Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), teils mit der Moorbirke (Betula pubescens) bestanden. In den totholzreichen Birkenmoorwäldern findet man im Unterwuchs viel Pfeifengras (Molinia caerulea). Selten dagegen sind Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium), das Scheidige Wollgras (Eriophorum vaginatum) oder die Schnabel-Segge (Carex rostrata). Bisher wurden knapp 200 Farn- und Blütenpflanzen nachgewiesen, von denen 30 in der Roten Liste von NRW als gefährdet eingestuft sind.

Die Bachtäler mit zahlreichen kleinen bis sehr kleinen meist natürlichen Stillgewässern sind auch natürliche Lebensräume für eine vielfältige Fauna. U. a. sind hier Ringelnatter (Natrix natrix), Grasfrosch (Rana temporaria), Erdkröte (Bufo bufo), Feuersalamander (Salamandra salamandra) und einige seltene Libellenarten heimisch. Auch der Biber (Castor fiber) hat sich an diesem Gewässersystem wieder angesiedelt. Hinsichtlich der Avifauna sind insbesondere mehrere Spechtarten wie Bunt-, Grau- oder Schwarzspecht, die an die älteren zum Teil totholzreicheren Laubwälder gebunden sind, zu erwähnen.

Unter Betreuung der Biologischen Station wurden vom Staatlichen Forstamt Hürtgenwald und der Stadt Stolberg im Solchbach-, Hasselbach- und Krebsbachtal umfangreiche Entfichtungen durchgeführt. Im gesamten Bachsystem wurden zusätzlich auch Wiedervernässungen, meist durch das Schließen von Entwässerungsgräben, vorgenommen. Durch anschließende Sukzession entwickeln sich auf diesen Standorten wieder äußerst naturnahe Au- und Bruchwaldgesellschaften, die einer Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten. Um die Vegetationsentwicklung auf den renaturierten Standorten zu dokumentieren, wurden beispielsweise Dauerquadrate angelegt, die im Abstand von mehreren Jahren floristisch-vegetationskundlich untersucht werden.