Neuer gefährlicher Einwanderer: Das Orientalische Zackenschötchen

Mittwoch, 9. Juni 2021

Orientalische Zackenschötchen (Bunias orientalis)

Invasive Neophyten? Was ist das?

Neophyten sind Pflanzen, die erst durch Zutun des Menschen bei uns vorkommen. Sie sind daher "nicht heimisch". Wenn eine dieser Pflanzen unsere heimischen verdrängt, nennt man sie "invasiv". Für die Erhaltung unserer Artenvielfalt sind diese Pflanzen problematisch.


Herkunft, Verbreitung und Problematik:

Das Orientalische Zackenschötchen stammt aus Ost- bis Südosteuropa sowie Sibirien. Es wird bis zu 1,5 m hoch und kann über 10 Jahre alt werden. Seine Wurzeln reichen bis zu 1,6m tief in den Boden. Bevorzugte Standorte sind trockene, sonnige Stellen mit guter Nährstoffversorgung. Das wichtigste Erkennungszeichen sind wohl die spitz zulaufenden Blätter und die rundlichen, warzigen Samenschötchen.

Auf den ersten Blick ist das Schötchen dem Raps sehr ähnlich.

Die zahlreichen Samen fallen ab etwa Juli aus und werden vor allem durch den Transport von Erde, Schnitt oder in Reifenprofilen verteilt. Die Samen bleiben über mehrere Jahre hin keimfähig.

Wiesen, Ackerbrachen, Streuobstbestände, Trockenrasen und oft maschinell bearbeitete Böden wie Äcker- und Straßenränder sind anfällig für das Zackenschötchen.

Diese Pflanze mit ihrer erfolgreichen Verdrängungstaktik hat negative Auswirkungen auf viele Bereiche: Die Landwirtschaft, Störung des Naturhaushalts sowie Beeinträchtigungen von Grünflächen und Schutzgebieten sind die Folgen.

Helfen Sie mit und entfernen Sie die Orientalische Zackenschote von ihren Grundstücken!

Die Bekämpfung des Zackenschötchens ist schon allein wegen der langen Wurzeln und Robustheit der Pflanze aufwendig und teuer (einzelnes aushacken der Pflanze mit Wurzel).

 

Deswegen ist es hier wichtig schon einzelne Pflanzen herauszuziehen (ideal bei nassem und weichem Boden). 

Umgraben und mähen fördert die Ausbreitung!! Beim Hacken und Fräsen werden die Wurzelfragmente nur vermehrt und treiben neu. Der aufgebrochene Boden ist ideal für die Wiederbesiedlung.

Häufiges Mähen (mehr als zweimal im Jahr) verhindert aber die Blüte und Samenbildung. Doch gehen die Pflanzen dadurch nicht zugrunde. Eine chemische Bekämpfung mit Herbiziden ist aus ökologischen Gründen für uns nicht vertretbar.