Invasoren in der Pflanzenwelt
Mittwoch, 23. Juli 2014
Auch diese Schönheit stört das natürliche Gleichgewicht: Das Drüsige Springkraut!
Herkunft und Verbreitung: Die Heimat des Drüsigen Springkrauts ist der Himalaya. Mitte des 19. Jh. kam die Art in viele Gärten in Mitteleuropa. Auch wurde sie als Bienenfutterpflanze angebaut. Spätestens seit Mitte des 20. Jh. gilt sie örtlich als vollkommen eingebürgert. Die Art verbreitet sich sehr stark (jede Pflanze produziert ca. 2.000 Samen, die bis ca. 7 m weit abgeschleudert werden).
Standort: Das Drüsige Springkraut (auch Indisches Springkraut genannt) kommt insbesondere auf feuchten oder nassen, nährstoffreichen Böden vor. Sie besiedelt bevorzugt halbschattige Auenwälder und –gebüsche sowie andere, luftfeuchte Uferbereiche.
Problematik: Das Drüsige Springkraut ist ein problematischer invasiver Neophyt.
Wie alle invasiven Neophyten stellt er eine Bedrohung in naturschutzfachlicher bzw. ökologischer Hinsicht dar. Die Pflanze ist mitunter so konkurrenzstark, dass fast alle anderen Pflanzenarten am jeweiligen Wuchsort verdrängt werden. Die Vielfalt von Flora und Fauna wird so stellenweise drastisch reduziert.
Überdies macht die einjährige Pflanze in einem Bereich Probleme, an den man zunächst vielleicht nicht denkt: dem Wasserbau. Das Wurzelwerk des Springkrauts ist, im Gegensatz zu dem anderer Pflanzen wie bspw. Brennnesseln, nicht dazu geeignet, Uferböschungen zu befestigen. Hierdurch kommt es oft zu Bodenabspülungen.
Bekämpfung/Maßnahmen: Die Bekämpfung des Springkrauts ist in der Theorie gar nicht so schwierig. Sofern die Pflanze vor der Ausbildung der Samen ausgerissen oder aber unterhalb des 1. Stengelknotens abgeschnitten wird, kann sie keinen weiteren Schaden mehr anrichten. Ihre oft riesige Anzahl, ihre teils schwer erkennbaren oder zugänglichen Pflanzen in Auengebieten machen eine 100-prozentige Bekämpfung jedoch fast unmöglich. Zudem sind ihre Samen ca. 6 Jahre lang keimfähig.
Helfen Sie mit und entfernen Sie das Drüsige Springkraut von ihren Grundstücken! Die Pflanze ist zwar durchaus attraktiv, auch lockt sie einige Insekten an, insgesamt aber schadet sie unserer heimischen Tier- und Pflanzenwelt sehr.