Gefährliche Pflanze: Der Riesen-Bärenklau

Montag, 16. April 2018

Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianumheracleum)
 

Neophyten? Was ist das?

Neophyten sind Pflanzen, die erst durch Zutun des Menschen bei uns vorkommen. Sie sind daher "nicht heimisch".
Herkunft und Verbreitung: Die Heimat des Riesen-Bärenklaus ist der Kaukasus. Von dort aus wurde sie um 1900 als Zierpflanze nach Mitteleuropa gebracht. Von Imkern wurde sie gezielt als Bienenweide ausgesät.
Die Art verbreitet sich sehr stark (jede Pflanze produziert ca. 10.000 Samen, die jahrelang keimfähig sind).

Standort: Der Bärenklau kommt besonders an stickstoffreichen, meist frischen, aber auch
trockenen Stellen vor.In Bachnähe an Waldschlägen oder auch im Ödland steht er oft in Massen.
Im  allgemeinen hat die Staude keine besonderen Ansprüche an den Standort, ein weiterer Grund für ihre starke Ausbreitung.

Problematik: Der Riesen-Bärenklau ist ein besonders problematischer invasiver Neophyt.
Wie alle invasiven Neophyten stellt er eine Bedrohung in naturschutzfachlicher bzw. ökologischer Hinsicht dar. Die Pflanze ist mitunter so konkurrenzstark, dass alle anderen Pflanzenarten am jeweiligen Wuchsort verdrängt werden. Die Vielfalt von Flora und Fauna
wird so stellenweise drastisch reduziert.
Überdies macht die zwei- bis mehrjährige Pflanze in einem Bereich Probleme, an den man zunächst vielleicht nicht denkt: dem Wasserbau. Das Wurzelwerk des Bärenklaus ist, im Gegensatz zu dem anderer Pflanzen wie bspw. Brennnesseln, kaum dazu geeignet, Uferböschungen zu befestigen. Hierdurch kommt es oft zu Bodenabspülungen.

Besonders wichtig für den Menschen ist aber die gesundheitliche Gefahr, die von einigen Stoffen im Bärenklau ausgeht. Diese wirken phototoxisch, d.h. in Verbindung mit Sonnenlicht können sie zu schweren Verbrennungen führen. Diese heilen nur langsam und können Narben bilden. Darüber hinaus können sie, wiederum in Verbindung mit UV-Licht mutagen auf die
Gewebe der Haut wirken, also das Risiko für Haut- und Pigmentkrebs erhöhen.

Bekämpfung/Maßnahmen: Die Bekämpfung des Bärenklaus ist nicht einfach. Bloßes Mähen beispielsweise verspricht keinerlei Erfolg, da die Pflanzen dann meist bodennah nachblühen. Entscheidend und ideal ist das frühzeitige Ausgraben der Pflanzen. Sollte es zur Blütenbildung gekommen sein, so sind die Blütenstände zu entfernen und am besten zu verbrennen. Da diese Pflanzen häufig
nachblühen, sollte man speziell diese Pflanzen ganz ausgraben. Alle Maßnahmen zur Bekämpfung müssen, um wirksam zu werden, teils mehrmals im Jahr sowie über mehrere Jahre hinweg wiederholt werden, da die Pflanzen zu unterschiedlichen Zeitpunkten blühen
und die Samen mehrere Jahre keimfähig bleiben.

Helfen Sie mit und entfernen Sie den Bärenklau von ihren Grundstücken!